Die April-Sonne lacht vom blauen Himmel herunter, der Wind zerzaust meine Haare und hinterlässt auf meinen Lippen einen Hauch von Salz. Gemütlich trete ich in die Pedale meines gelben Leih-Fahrrads, das brav die Straße am Hafen von Langeoog entlang rollt. An der nächsten Kreuzung sehe ich ein Straßenschild: Störtebeckerstraße – ja, das klingt gut. Mit einer fließenden Bewegung biege ich in die Straße ein, ohne zu wissen wo genau sie mich hinführt.
Wann hattet Ihr das letzte Mal die Gelegenheit, nur das zu tun worauf Ihr Lust habt? Eure eigenen Wege zu gehen oder zu fahren. Einfach mal so lange wie ihr wollt auf dem Sofa, einer Bank mit Blick aufs Wasser, in einem Café bei ein, zwei, drei Tassen Kaffee sitzen und ein gutes Buch lesen oder einfach die Gegend und die anderen Menschen zu beobachten.
Eine Woche Auszeit auf der „Insel fürs Leben“, auf Langeoog. Ursprünglich als Schreib-Woche angedacht, um ein neues Projekt auf den Weg zu bringen, aber eben auch, um 24 Stunden des Tages nach belieben zu nutzen, zu genießen oder auch gemütlich an mir vorbeiziehen zu lassen.
In meinem Alltag bin ich ein absoluter Planungsmensch: es gibt einen Jahresplan und der wird dann auf die Monate, Wochen und Tage herunter gebrochen. Nur so gelingt es mir, meine Ziele – sei es bei meiner Arbeit als Autorin, beim Sport oder schlicht bei der Haus- und Gartenarbeit – zu erreichen. Denn selbstständig zu sein, bedeutet eben auch immer sich selbst zu organisieren, motivieren, anzutreiben.
Tja, und vor all diesen Planungen hat sich dann irgendwann meine Muse und auch meine Spontanität versteckt. Denen war das einfach zuviel. Zu viele Listen, Kalender, Einträge… na eben alles was so zum planen dazu gehört.
Und daher sollte es genau dies für meine Insel-Zeit nicht geben. Alles kann, nichts muss sozusagen. Anfangs stand ich auch prompt ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt herum. Doch dann begann ich in mich hinein zu horchen: „Hey Nicole, worauf hast du WIRKLICH Lust?“
Herausgekommen ist eine Vielfalt, die ich nicht erwartet hatte: lange Strandspaziergänge, Radtouren, Fototouren, gemütliches in der Ferienwohnung sitzen und lesen – wobei ich mein Buch sowieso überall mit hingeschleppt habe – ich bin essen gegangen, war im Kino und ja, ich war sogar kreativ und zwar kreativer als all die Monate zuvor. Sogar mit Schere und Klebestift habe ich nach Ewigkeiten mal wieder hantiert.
Und, ja eben diese spontanen Entscheidungen, die ich Tag für Tag gefällt habe. Wie eben in der Nähe vom Hafen, als ich einfach so in die Störtebeckerstraße eingebogen bin. Ohne zu wissen, wann ich wohl wieder in der Ferienwohnung oder sonstwo sein würde. Weil es einfach nur ums wohlfühlen ging.
Nun ist mir natürlich klar, dass nicht Jeder mal eben eine längere Auszeit nehmen kann, aber ich werde das auch im kleinen Zuhause weiterführen. Einfach hin und wieder einen Tag raus aus allem. Ohne ständig ans Handy zu gehen, Nachrichten bei Social Media zu verteilen oder sich um die Hausarbeit zu kümmern. Und wer auch dafür keine Zeit hat, der kann es doch auch Stundenweise versuchen, denn mal ehrlich: da geht doch Qualität vor Quantität.
Und wer weiß, vielleicht erreiche ich künftig meine Ziele auch mit weniger Planung und mehr Spielraum für Spontanes. Versuchen werde ich es auf jeden Fall!
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