Meine Mutter erzählte mir früher immer von „der guten Stube“ in ihrem Elternhaus. Was für uns heute schlicht ein Wohnzimmer ist, war damals für die besonderen Tage reserviert, wie z. B. Weihnachten. Und auch wenn es einen Todesfall in der Familie gab, wurde die Tür geöffnet. Warum? Um den Verstorbenen dort aufzubahren.
So wie meinen Großvater. Er starb bevor ich geboren wurde. Seine Leiche wurde gewaschen, angekleidet – das übernahmen die Angehörigen – und dann in die gute Stube gebracht. Dort konnte die Familie in Ruhe Abschied nehmen und auch Freunde und Nachbarn kamen, um ihn ein letztes Mal zu sehen und ihm alles Gute für seinen Weg zu wünschen.
Heute findet das Sterben, die Trauer oft einsam hinter verschlossenen Türen statt. Die Verstorbenen werden auf dem schnellsten Weg von einem Bestattungsunternehmen abgeholt und dann… dann wird sich dort um alles gekümmert. Dabei kann es auf dem Trauerweg helfen, den geliebten Menschen im eigenen Tempo zu verabschieden. Mit Ruhe und Würde.
Die Geschichte von Diane Broeckhoven geht genau in diese Richtung. „Ein Tag mit Herrn Jules“ erzählt von Alice. Alice und ihrem Mann Jules, die Jahrzehnte verheiratet waren und in guten wie in schlechten Zeiten zusammen gehalten haben. Und dann ist da dieser Morgen im Winter, an dem Jules stirbt. Einfach so. Ohne Vorwarnung sitzt er morgens auf dem Sofa, als Alice hinein kommt und rührt sich nicht mehr.
Eigentlich müsste sie ja jetzt Jemanden verständigen, denkt sie. Eigentlich. Oder etwa nicht? Alice möchte ihren Mann aber noch nicht einfach so hergeben. Sie möchte Zeit und Ruhe haben, um Abschied zu nehmen und um ihm auch noch das eine und andere zu sagen. Als dann unerwarteter Weise noch der Nachbarsjunge auftaucht, erscheint die Situation im ersten Moment skurril, aber eigentlich… eigentlich ist es doch völlig normal. Das mit dem Leben. Und das mit dem Tod.
Ein wunderbares Buch, das seine Leser an die Hand nimmt und liebevoll zum nachdenken anregt.
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