Ein Besuch auf dem Nienburger Wochenmarkt ist nicht nur hinsichtlich der frischen Produkte ein schönes Erlebnis. Für mich sind es auch die bunten Ansichten, die mich auf einen Markt ziehen. Die Stände mit den Blumen, die in blau, gelb, rot und anderen Farben um die Wette leuchten. Die grünen Salatköpfe, neben den roten und gelben Paprika und all die Menschen. Alle Altersklassen sehe ich dort. Die Jüngsten, die noch im Kinderwagen den Einkauf verschlafen, bis hin zu den Ältesten, die sich schwer auf ihre Rollatoren stützen und denen die Marktverkäufer hilfreich die Tüte mit dem Obst in den kleinen Korb legen.
Es sind all diese Beobachtungen, die mich faszinieren. Die Gerüche und Geräusche und – natürlich – die Gespräche. Als ich neulich wieder über `den schönsten Wochenmarkt Europas´- dazu wurde er im Jahre 2008 gekürt und obwohl ich weiß, dass es auch andere sehr schöne gibt, gefällt er mir persönlich immer wieder – schlenderte, wäre ich beinahe an einem Mini-Stand vorbei gegangen.
Eine Frau fortgeschrittenen Alters saß dort auf einem Stuhl und las in einem Buch. Neben sich hatte sie fünf Stiegen voll mit gelb-roten Äpfeln. Obenauf lag ein Schild mit der Aufschrift: Ungespritzt. Leckere Äpfel waren genau das, was mir an diesem Tag noch fehlte und ich war sicher, dass hier auch ein schönes Gespräch im Preis inbegriffen sein würde.
„Hallo. Ich hätte gerne 1 kg Äpfel.“
Die Frau sprang auf und lächelte. „Gerne. Sie sind ungespritzt und ganz frisch gepflückt. Sie werden ihnen sicher gut schmecken.“
„Das glaube ich! Was man heute im Supermarkt bekommt, schmeckt ja oft gar nicht mehr.“
Sie nickte. „Außerdem sind sie derart behandelt, dass viele Allergien gegen Äpfel entwickelt haben.“
„Apfel Allergie?“ Ich sah sie neugierig an. „Davon habe ich noch nichts gehört.“
„Ja. Aber meine Äpfel“, die sie nebenbei schon in meinen Beutel packte, den ich ihr rüber gereicht hatte, „die vertragen sogar Allergiker.“ Ich konnte sehen, wie stolz sie auf ihre Äpfel war. Verständlicherweise, denn wenn sie nur halb so gut schmeckten, wie sie aussahen…
„Einmal war ein Ehepaar bei mir“, erzählte sie mir, „und die Frau hatte Jahrelang keine Äpfel gegessen und vermisste sie so. Und dann bot ich ihr einen von meinen an. Der Mann stand gleich mit einem Asthma Spray daneben“, sie lächelte bei der Erinnerung, „er hatte richtig Angst um sie. Und dann biss sie hinein, kaute, schluckte… und strahlte über das ganze Gesicht.“
Nun lachte ich auch. „Sie hat sie also vertragen.“
„Oh ja! Es war ein richtig kleines Apfel Wunder!“ Inzwischen hatte sie meine Äpfel gewogen und mir meinen gefüllten Beutel gegeben. „Die nächsten zwei Wochen bin ich auch noch hier“, erklärte sie, während ich bezahlte, „aber dann ist es für dieses Jahr vorbei.“
Wir verabschiedeten uns herzlich voneinander und sie winkte mir noch nach.
Ich ließ mir an diesem Tag gleich zwei von den leckeren Äpfel schmecken und dachte dabei an das kleine Apfel Wunder.
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Sicherlich haben diese Äpfel ganz besonders gut geschmeckt, liebe Nicole,
und uns Lesern schmeckt deine Erzählung dazu sehr gut. Die Geschichten passieren auf der Straße (auf dem marktplatz), man muss sie nur aufheben!
Danke und liebe Grüße
Regina
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Oh ja, das haben sie! ❤ Genauso ist es, liebe Regina, deshalb bin ich so gerne beobachtend unterwegs!
Danke auch an Dich, sonnige Grüße
Nicole
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