Keine Sorge! Soweit ich weiß, werde ich in absehbarer Zeit nicht sterben. Und ich denke auch nicht den ganzen Tag darüber nach, wann es wohl soweit sein wird. Denn glücklicherweise weiß das niemand. Und darüber bin ich froh!
Was ich ganz sicher weiß ist, dass dieser Tag irgendwann da ist. Und dann?
Heute findet das erste Mal der (Ge)Denk- und Aktionstag, der `Memento Tag´ statt. (Die Website dazu findet Ihr hier!) Ein Tag, an dem etliche Aktionen rund um das Thema Tod stattfinden und an dem einfach mal darüber gesprochen werden kann / soll / darf… Oder geschrieben.
Und daher erzähle ich Euch heute, was ich mir (bisher) für meine Trauerfeier / Beerdigung überlegt habe:
Obwohl ich seit Jahrzehnten mit Begeisterung über Friedhöfe streife, möchte ich in einem Ruheforst, also im Wald, meine letzte Ruhe finden. Ich mag den Gedanken, dass Spaziergänger an meinem Baum entlanggehen, dass meine Lieben dort einen Ort haben, zu dem sie gehen können, aber nicht zwangsläufig zur Grabpflege hin müssen. Und in der Natur bin ich ja sowieso seit jeher zuhause.
Mir genügt ein einfacher Sarg und dass nicht nur, weil ich für eine Beisetzung im Wald kremiert werden muss, sondern weil ich es gerne schlicht habe.
Eine Trauerfeier in einer Kapelle brauche ich nicht. Mir genügt es, wenn vor dem versenken meiner Urne im Wald, ein paar Lieder gespielt werden. Und wer mag, kann etwas über mich sagen. Erzählen, wie ich war. Anekdoten. Etwas zum Lachen, zum Weinen. Schön wäre, wenn „Dancing Queen“ von ABBA gespielt würde und – sofern das nicht zu teuer ist – Jemand live „I did it my way“ singen würde.
Je nachdem, wann der Tod mich holt, ist vielleicht sogar noch an der Kastanie, wo meine Mutter beigesetzt wurde, ein Plätzchen frei. Die Kastanie ist klein – die meisten wollen anscheinend große Bäume – so dass sich so schnell eventuell niemand findet, der ausgerechnet dorthin möchte.
Ach ja, und auf dem Namensschild, das dann an dem Baum angebracht wird, kann gerne eine Muschel abgebildet sein. Denn ich liebe ja das Meer! Allerdings nicht so sehr, dass ich dort verstreut werden möchte.
Ja, so in etwa könnte das Ganze ausschauen. ABER – und nun kommt der wichtigste Punkt überhaupt – wenn meine Lieben, nach meinem Tod andere Ideen und Wünsche haben: bitteschön! Dann können sie gerne alles über den Haufen werfen und es so gestalten, wie es ihnen gerade gut tut. Denn wie schrieb Mascha Kalécko in ihrem Gedicht „Memento“:
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der andern muss man leben.
Für den Fall jedoch, dass meine Lieben in dieser Extrem-Situation nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, dann haben sie durch meine Notizen etwas woran sie sich lang hangeln können. Und dass kann manchmal echt Gold wert sein!
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Hallo Nicole, schön, dass Du uns das wissen lässt. Das gefällt mir was du vorhast und deine Liebsten haben gleich einen klaren Plan und dürfen alles umwerfen wenn Ihnen danach ist. Besser gehts nicht.
Die Gedichtzeilen haben es in sich!
Herzlicher Gruß und schöne Sommerzeit. Herzlich. Petra
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Hallo Petra,
danke für Deine Worte! Und ja, das Gedicht hat es in sich. Wie so viele von Mascha Kalécko.
Liebe Grüße und auch Dir noch einen schönen Sommer
Nicole
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Liebe Nicole,
Du gehst mit diesem „heiklen“ Thema echt sehr sensibel um.
Du kümmerst Dich, aber Du engst niemanden ein, das finde ich echt gut.
Die Zeilen von Mascha Kalécko entsprechen genau meiner Meinung. Ich habe schon immer gesagt, dass der schwerere Teil von den Hinterbliebenen getragen werden muss.
Liebe Grüße
moni
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Schön, dass es auch so bei Dir ankommt, wie ich es mir denke: kümmern, aber nicht einengen. Bei uns ist das Thema Tod ein ganz normales Thema und mein Sohn sagte nach dem Lesen des Beitrags: Du hast gar nicht erwähnt, das möglichst niemand Schwarz tragen soll. Er weiß also gut Bescheid über meine Wünsche. ❤
Ja, Mascha Kalécko hat soviel wahres und schönes in ihren Gedichten. Ich lese sie immer wieder gerne. Und gerade in diesem Punkt…
Liebe Grüße zurück
Nicole
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So ähnlich stelle ich mir mein letztes Plätzchen auch vor, in der Natur unter einem Baum. Ganz bei uns in der Nähe gibt es einen Friedwald, da habe ich schon mal Ausschau gehalten …
Liebe Grüße dir!
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Genau, liebe Anna-Lena. Bei uns in der Nähe ist ein Ruheforst und da liegt eben auch schon meine Mutter. ❤ Aber bisher finde ich das wirklich am schönsten!
Dir auch liebe Grüße!
Nicole
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