Seit einem Jahr bin ich für den ambulanten Hospizdienst DASEIN in Wunstorf / Neustadt am Rübenberge tätig (schaut Euch gerne mal hier auf der Website um). Ein Jahr, auf das ich gerne zurückblicke, und in dem ich zahlreiche wertvolle Erfahrungen sammeln und berührende Begegnungen erleben durfte.
In der vergangenen Woche kam eine für mich neue Begleit-Situation hinzu: die Begleitung einer schwerkranken Patientin im Krankenhaus. Der Anruf erreichte mich am Freitag, eine unserer Koordinatorinnen fragte, ob ich spontan diese Begleitung übernehmen könnte. Eine Stunde später war ich auf dem Weg.
Während der Fahrt überlegte ich mir, was mich wohl erwarten würde. Welche Menschen würde ich antreffen? Wie mit ihnen auskommen? Was erwartete, erhoffte sich die Patientin von mir? Auch die Frage nach den dort herrschenden aktuellen Hygiene Maßnahmen schoss mir durch den Kopf. Klar, Abstand halten, keine Berührungen (für mich das furchtbarste in den Begleitungen!), Mundschutz tragen.
An der Rezeption wurde ich freundlich begrüßt, und darum gebeten meinen Mundschutz gegen die dort vorrätigen Ein-Mal-Masken zu tauschen. Auch auf der Station – trotz sichtbarer Eile – durchweg PflegerInnen, die sich über die Unterstützung freuten.
Gedanklich muss ich Euch nun natürlich vor der Tür zurücklassen… Einiges kann ich aber erzählen, ohne auf die Patientin persönlich einzugehen: ebenso wie in anderen Begleitungen, gilt es auch hier den Weg ein Stück mitzugehen, DAzuSEIN, zuzuhören und – wenn gewünscht – offene Antworten zu geben. Viele möchten ihre Familie und Freunde nicht belasten und sind froh, wenn sie alles einmal offen aussprechen dürfen. Ohne ein „Sag doch so was nicht, das wird schon wieder“ oder „Davon will ich nichts wissen“ zu hören.
Zur Zeit gibt es in Krankenhäusern durch das Virus natürlich noch ganz andere Probleme. Die An- und Zugehörigen dürfen die Patientin nur einzeln und jeweils für 45 Minuten pro Tag besuchen. Das bedeutet, dass Jede(r) an die 23 Stunden am Tag allein ist – auch wenn sich, wie in diesem Fall die PflegerInnen unglaublich bemühen – und diese Situation schlägt auf die Psyche.
Da ich als Fachkraft – ich wusste vorab nicht, dass ich im Krankenhaus so „eingestuft“ werden würde – zusätzlich zu den anderen Besuchern vor Ort sein darf, ist dies neben den Gesprächen in dieser Begleitung meine vorrangige Rolle. Ich bin nun mehrfach in der Woche bei der Patientin, worüber sie selbst, wie auch ihre Familie – die auch meine Kontaktdaten für Fragen hat – froh ist.
Ich bin mir sicher, dass es in den Krankenhäusern unterschiedlich gehandhabt wird, und daher umso glücklicher, dass es mir hier leicht gemacht wird. Wie so oft, hängt es auch diesmal von den Menschen ab, mit denen man zu tun hat.
Daher möchte ich an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass es in vielen Fällen möglich ist, sich Unterstützung durch einen ambulanten Hospizdienst zu holen. Angehörige über Wochen bei einer schweren Erkrankung oder auch im Sterben zu begleiten kostet viel Kraft. Und so ist es möglich, hin und wieder mal durchzuatmen, um dann wieder ganz für den geliebten Menschen dazu sein.
Wenn Ihr noch Fragen zu diesem Thema habt, schreibt sie gerne in die Kommentare oder auch per Mail an mich.
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Es ist schön, dass wenigstens du als nettes Gesicht öfter zu den Patienten darfst. Es ist so traurig, dass durch die Plandemie die Sterbenden nicht mit ihren Familienangehörigen zusammen bleiben können solange sie benötigen.
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Danke für Deine Worte liebe Rina! Glücklicherweise handelt es sich in dieser Begleitung um Jemanden, der wieder gesund wird und dann hoffentlich bald wieder Zuhause bei seinen Lieben sein kann. Und die Regeln für die Sterbenden sind da nochmal anders. Aber ja, insgesamt ist es gerade in diesem Bereich ebenso wie in Pflegeheimen eine ganz schlimme Zeit!
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Zum Glück für denjenigen, dass er wieder heim kann, aber soviele haben dieses Glück leider nicht.
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@Rina: Ja, leider ist das so. 😦
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