Wer hier schon länger mitliest, der weiß ja, dass ich zu den „das-Glas-ist-halbvoll-Menschen“ gehöre. Klar, auch ich bin immer mal wieder genervt, sauer, traurig, enttäuscht, wütend – also alles was die Gefühlspalette so her gibt – aber im Großen und Ganzen bin ich meist positiv gestimmt.
Mein Optimismus kommt mir gerade in diesem Jahr sehr zugute. Ich versuche aus all dem, was die Corona-Zeit uns so „schönes“ mitbringt, das Beste zu machen. Wobei ich – ehrlich geschrieben – von vielem nicht betroffen bin. Während der Kontaktsperre konnten wir uns im Garten oder der weitläufigen Natur aufhalten. Theater, Konzerte etc. besuche ich so gut wie gar nicht mehr (bedeutet nicht, dass ich es für unwichtig halte!) und mit meinen Lieben habe ich telefoniert und geskypt. Natürlich haben mir die Begegnungen gefehlt und dass in dieser Zeit keine Sterbe- und Trauerbegleitungen stattfinden durften, das brach mir wirklich das Herz. Da half aller Optimismus nichts.
Kürzlich nun sagte meine Schwiegermutter: „Mir ist ein Jahr gestohlen worden.“ Ich wollte sie mit einem Aber-Satz trösten und aufbauen, habe dann jedoch eingesehen (sie hat mir ihre Worte dann auch noch genauer erklärt), dass sie Recht hat. Mal ganz abgesehen davon, dass ich ihr ihre Gefühle auch nicht absprechen will!
Sie ist fast 90 Jahre und bisher erstaunlich mobil. In diesem Jahr konnte sie erstmals eine Weile nicht richtig laufen, so etwas kennen wir von ihr gar nicht. Nun hatte sie sich vorgenommen, einige kleine Reisen mit ihrer Freundin zu machen. Ausflüge, Unternehmungen verschiedener Art – das ist alles ins Wasser gefallen. Und während ich – sofern nichts schlimmes passiert – auf die nächsten Jahre hoffen kann, sind bei ihr die letzten Jahre definitiv angebrochen. Da gibt es nichts dran zu drehen, das Leben ist nunmal endlich.
Und ja, dann darf man auch wütend, traurig und enttäuscht sein. Vor allem, weil ihrer Generation ja auch der Krieg schon einiges an Unbeschwertheit genommen hat.
Trotz allem gehört sie nicht zu denen, die jammern und meckern. Sie stellt einfach fest wie es ist und macht ansonsten das Beste daraus. Und ich hoffe, dass sie all ihre Pläne, die sie für 2020 hatte, noch umsetzen kann!
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Da sagt sie was – für uns ist es nur ein Jahr im Alltag – aber für sie ist es Lebensfreude, die endlich ist…Meine Mutter ist jetzt erst 75 aber auch bei ihr höre ich es raus, dass sie durch die Angst die verbreitet wird, schon keine richtige Lebensfreude mehr hat.
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So sieht es aus, liebe Rina… es ist wirklich traurig und für viele auch verdammt hart. Ich wünsche Deiner Mutter, dass sie ihre Lebensfreue wiederfindet und schon bald wieder schöne Zeiten nach ihrem Geschmack genießen kann!
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Danke schön.
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uns allen ist ein Jahr gestohlen worden – nur im Alter wird es klar ersichtlich. Du hast vollkommen recht, mit viel Glück kann man auch aus dieser Situation das Beste machen, aber jeder Mensch schafft das nicht. Abgesehen davon, dass es heute außer Corona fast kein Thema mehr gibt. Egal ob für Schulkinder, Mütter und Väter oder Opa und Oma. Es kann nur besser werden 🙂 Irgendwann…
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Leider schaffen es wohl ganz viele nicht und wenn es zum Beispiel um die eigene Existenz geht, dass ist das ja auch nicht (oder nur schwer) zu schaffen. Was das Dauerthema Corona betrifft, haben wir hier in unserer platten Land-Gegend Glück – so beherrschend ist es tatsächlich nicht. Ich schätze mal, dass ist in Großstädten ganz anders. Hoffen wir mal auf (Ver)Besserung! 🙂
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… oder auf einer Insel 🙂 Ganz liebe Grüße von Teneriffa – es kann nur besser werden!
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