Dass es heute ums Schreiben geht, stand schon länger fest. Seit drei Wochen nehme ich am Projekt „2021 Zeit-Zeugen“ von Barbara Pachl-Eberhart teil (für nähere Infos klickt hier). Diese und auch nächste Woche sind diese Stunden daher in meinen Kreativ-Monat integriert.
Und hier kommt das Ergebnis des 2. Tages:
Freundin und Feindin
von Nicole Vergin
Freundin und Feindin. Den größten Teil meines Lebens war ich mir beides: Freundin und Feindin. Die Feindschaft mir gegenüber wog meist schwerer. Ich war zu dick, zu doof, zu hässlich…
Um mich herum blühten Talente. Da war die Freundin, die in den höchsten Klassen der Springreiter mit mischte. Die Freundin, die jeden Kerl um den Finger wickelte, während ich den Part des guten Kumpels oder Mauerblümchens übernahm. Da war meine Schwester – schlank, lange Haare und Beine, kurze Röcke – die meinen Arsch zu fett fand. Und die Freundin, die nicht auf den Mund gefallen war, während mir die coolen Sprüche nur Zuhause einfielen. Die Freundin und Kollegin, die es nervte, wie ich meine Mandarinen pellte, und die meinte, man könne mit mir nicht arbeiten.
FALSCH, schrieb ich mir auf die Fahne. In fetten Druckbuchstaben, die mein Selbstbewusstsein schluckten, mich zu Boden drückten. Das Leben mit mir selber wurde schwieriger, manchmal unmöglich. Wie sollte ich mich akzeptieren, gar lieben, wenn das Außen mich in den Abgrund stürzte?
Ich war mir eine gute Feindin, nährte meinen Selbsthass, indem ich bei anderen nach Worten lechzte, die mich in meinem FALSCH-Gefühl bestätigten. Die liebevollen Stimmen – die es immer gab – schafften es nicht, meine RICHTIG Waagschale zu senken.
Im Nachhinein betrachtet gab es nicht den einen großen Knall, der die Feindin in mir zerstörte. Es waren Jahre um Jahre, die mir Erkenntnisse brachten. Ich öffnete langsam meine Augen, traute mich hin und wieder, die Hand nach der Freundin in mir auszustrecken. Das Schöne in mir zu sehen, und zu lieben.
Es war ein steiniger Weg. Etliche Menschen verschwanden aus meinem Leben. Vielleicht, weil sie nicht damit umgehen konnte, dass ich mir nun selbst eine Freundin geworden war. Vielleicht aber auch, weil es nicht mehr passte, weil die gemeinsame Wegstrecke beendet war. Oft hatte ich auf diesem Weg spitze Steine in meinen Schuhen. Ich fiel hin, schlug mir die Knie blutig, schürfte die Haut an meinen Händen auf. Mein Herz, meine Seele waren für eine Weile nackt und dem Leben schutzlos ausgeliefert. Bis die Freundin in mir sie in warme Decken hüllte und alles nach und nach heilte.
Heute bin ich mir Freundin. Eine, die liebevoll ist, auch wenn ich mich in meinem Tun verirre. Die in guten und schlechten Zeiten an meiner Seite ist. Die meine Hand hält, auch auch mit konstruktiver Kritik nicht hinter dem Berg hält. Die diskutiert und akzeptiert. Eine richtige Freundin, die dafür sorgt, dass die Feindin nicht zurückkehrt.
Durch sie fühle ich mich RICHTIG.
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Das mag ich fast nicht liken Nicole.
Aber dann doch, weil du es geschafft hast dich zu lieben und so zu nehmen wie du bist. Weil dann bist du authentisch, so kann man dich dann richtig kennenlernen und mögen/lieben.
Eine große Achtung vor deiner offenen Ehrlichkeit.
LG, Nati 🍀💕
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Schön, dass Du es getan hast, liebe Nati! Und von Herzen DANKE für Deine lieben Worte. ❤
Ganz liebe Mittwochs-Grüße – hab einen schönen Tag! –
Nicole
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Einen kleinen Pausen – Gruß zu dir. 🙂💕
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Wie lieb, da freu ich mich drüber ❤ Und sende gleich liebe Grüße zurück. Ich hoffe Du hast einen tollen 1. Tag! ❤
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Ja Danke, etwas müde, kaum geschlafen.
Jetzt etwas Pause und dann geht es weiter.
Lieben Dank für deine Nachfrage, Nicole. 💕
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❤
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Danke dir💚🙏🌻
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❤ ❤ ❤
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